format: LP
year: 1991
country: Italy
label: Private
#: [tba]
info: Innersleeve with lyrics
style: Heavy Metal
Tracks
1) Sabbat
2) Witch Hunters
3) The Owler
4) Troubled Mind
1) Cry For The Moon
2) Old Rock
3) Midnight...The Witches Hour
4) Dreams
5) Black Flag
Wer auf ausgefallene, gemischte Kost steht wird mit "Cry For The Moon" ordentlich bedient! WITCH HUNTERS könnte man zweifelsohne als experimentell und schubladenlos bezeichnen, den die Kombination von Spät-Siebziger Prog Rock, melodischem mit leichten Bombast und Epic angehauchten Metal und dem typischen Italo Flair (den die meisten 80er Bands aus dieser Gegend mit sich schleppen), qualifiziert sich nach ein paar Runden am Plattenteller als überaus eigenständiges und interessantes Album. Schon der Einstieg mit dem über acht Minuten dauernden "Sabba" ist ein facettenreiches Beispiel, wie ein Song auch ohne großartiges Riffgewitter, spannend, tempowechselnd, mit anspruchsvollen Keybordteppichen versehen und einem durchaus eigenständigen Wortführer klingen kann. Ich habe nach dem Hinweis eines äußerst Fachkundigen Sammlers ("...die Platte isch aber schlecht"), schlimmstes erwartet, bin aber froh auf meine innere Stimme gehört zu haben, den allein dieser Song zerschlägt etwaige Bedenken gnadenlos. Man zappt sich also erfreut weiter. Von dem flotten , mit oberkultigen Bontempi-Orgel Sound versehenen "Witch Hunters" zu einem weiteren ohralen Freudenspender: "The Owler". Ein melodisches Instrumental, schmeichelnd durchzogen mit epischen Keybords und atmosphärischen Klassik Passagen. Klasse!!! Streckenweise erinnert mich dieser Song an MAIDEN's Mittelteil von "Seventh Son Of A Seventh Son" und würde auch hervorragend in manche Dario Argento Filme passen. "Troubled Mind" eine hingebungsvolle melancholische Ballade, verflochten mit gefälligen Pianoeinsätzen beschließt eine äußerst spannende erste Seite. Das Titelstück, dynamisch metallisch rockend gleitet in ein weiteres Instrumental über, welches durch seine schnelle Gangart und den bemerkenswerten Fähigkeiten des Gitarristen und Keyborders besticht. Die auf ihrem Besen reitende Hexe (siehe Cover) zieht dann imaginär bei dem mystischen Intro vorbei, bevor das komplexe "Midnight...The Witches Hour" sich unermüdlich in dem Gehörgang festzukrallen versucht. Einmal mehr sehr eigenständig interpretiert, kraftvoll mit vielen Rhythmuswechseln durchzogen und zwischenzeitlich bombastisch aufgelockert, diktiert man den Hörer durch eine schaurig-schöne Mitternacht bevor man in sanften "Dreams" entschlummert, die den Hörer mit leichtem RHAPSODY-artigen Flair und fesselnden Hooks ins Bett zu klammern versuchen. Das raue "Black Flag" beendet dann ein schlußendlich mit vielen kleinen Kunstwerken versehenes Produkt. Sicherlich kein reines Metalalbum, aber Musik mit Hirn, verspielten Strukturen und durchwegs hohen technischen Leistungen bei dem die Band es versteht, die Stimmung geschickt in die Musik zu transformieren. Definitiv eine sehr Interessante Italo-Scheibe!!!